Sehr selten kommt es zu einer Unterleibsinfektion

unterleibsinfektion kupferspiraleDass durch eine Fehlkonstruktion genährte Gerücht, dass die Verhütung mit der Spirale häufig Infektionen mit Unfruchtbarkeit als Folge hervorrufen würde, hält sich hartnäckig. In Wahrheit tritt eine Infektion mit der Kupferspirale sehr selten auf. Richtig ist aber, dass Frauen die mit der Kupferspirale verhüten, etwas häufiger eine Unterleibsinfektion als andere Frauen erleiden. Meistens tritt eine Infektion in den ersten drei Wochen nach dem Einlegen der Kupferspirale auf. In der Regel kann die Spirale liegen bleiben und die Infektion wird mit Medikamenten behandelt. Erst, wenn sich die Infektion trotz der Medikamente nicht bessert, muss die Kupferspirale vom Frauenarzt entfernt werden.
Erfahrungsgemäß raten viele Frauenärzte jungen Frauen und Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, von der Verwendung einer Spirale zur Verhütung ab. Gründe dafür sind veraltete Auffassungen, nach welchen junge Frauen häufiger eine Unterleibsinfektion erleiden würden. Diese Annahme ist zwischenzeitlich widerlegt und man weiß heute, dass das Infektionsrisiko nicht mit dem Alter der Anwenderin einer Spirale zusammenhängt, sondern mit ihrem Sexualverhalten. Das Infektionsrisiko steigt nämlich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern. Die zusätzliche Verwendung von Kondomen schützt daher junge Frauen vor einer Unterleibsinfektion und gleichzeitig vor einer Übertragung der bekannten Geschlechtskrankheiten.

Um einer Unterleibsinfektion vorzubeugen, empfiehlt es sich bereits vorhandene Infektionen der Scheide zum Einlagezeitpunkt auszuschließen. Insbesondere eine Chlamydieninfektion bleibt häufig unentdeckt, da sie häufig symptomlos verläuft. Besteht eine Scheideninfektion mit Chlamydien zum Einlagezeitpunkt, können die Erreger mit der Führhülse in die sterile Gebärmutterhöhle eingeführt werden und eine Unterleibsinfektion auslösen. Um aufwendige Laboruntersuchungen vorab zu vermeiden, empfiehlt sich vor Spiraeinlage ein Chlamydien-Abstrich-Schnelltest beim Arzt durchführen zu lassen.