Goldspirale

Die Goldspirale: Warum eine Spirale aus Gold?

goldspiraleDie Goldspirale wurde vor nicht allzu langer Zeit in Deutschland als weitere hormonfreie Spirale zur Verhütung neben der Kupferspirale sowie der Kupferkette eingeführt. Was ist der Unterschied zu den anderen Spiralen als Verhütungsmittel und für wen ist die Gold-Spirale geeignet?
Die Goldspirale unterscheidet sich von der Kupferspirale eigentlich nur im Material. Bei beiden handelt es sich um ein kleines Plastikrohr, das mit einem dünnen Draht umwunden ist. Bei der T-förmigen Kupferspirale besteht dieser Draht aus Kupfer, bei der Goldspirale aus einer Gold-Kupfer-Legierung. Bei manchen Modellen ist auch ein Goldkern mit einem Kupferdraht umwunden. Der Goldanteil in der Legierung verleiht der Spirale ihren Namen und soll zum einen die Halbarkeit des Kupferdrathes ausdehnen und zum anderen besser vor Infektionen schützen. Die der Kupfer-Goldspirale nachgesagte antibakterielle und pilz-hemmende Wirkung konnte bisher allerdings nicht ausreichend wissenschaftlich belegt werden.

Wirkweise und Besonderheiten der Goldspirale

In der Wirkweise unterscheiden sich die Spirale aus Gold- und die Kupferspirale nicht. Denn auch in der Goldspirale ist es das Kupfer, welches die verhütende Wirkung erzeugt. Die Kupferionen, die von der Spirale abgegeben werden, machen die Spermien bewegungsunfähig und verändern das Milieu in der Gebärmutter derartig, dass sich eine Eizelle nicht einnistet. Die Spirale wirkt somit als Verhütungsmittel auf zwei Arten einer Schwangerschaft entgegen. Der Anteil an Gold selbst hat bei der Kupfer-Gold-Spirale keine verhütende Wirkung. Angeblich sorgt er dafür, dass weniger Infektionen im Vaginalbereich entstehen, diese Wirkweise ist aber bisher nicht nachgewiesen worden. Der Pearl-Index der Goldspirale liegt zwischen 0.3 und 0.8 und somit handelt es sich auch hierbei ein Verhütungsmittel mit hoher Sicherheit. Die Gold-Kupfer-Spirale eignet sich für Frauen, die eine langfristige und unkomplizierte Verhütungsmethode suchen und in einer festen Partnerschaft sind. Wichtig ist, dass auch bei der Goldspirale regelmäßig die richtige Lage der Spirale per Ultraschall kontrolliert wird, um hier sicherzugehen, dass sie nicht verrutscht und so den Verhütungsschutz zu garantieren.


Die Größe der Goldspirale kann ein Manko sein

Die Goldspirale gibt es leider nur in der gewöhnlichen T-Form. Diese Form wurde gewählt, da man davon ausging, dass die Goldspirale auf diese Weise nach dem Einsetzen einen guten Halt in der Gebärmutter haben würde. Wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre haben allerdings gezeigt, dass die Seitenarme der klassischen T-Spirale häufig eine zu große Spannweite haben und deshalb in der Gebärmutter der Anwenderin „stören“. Das T ist schlichtweg zu groß für die Gebärmutterhöhle, besonders wenn man berücksichtigt, dass sich das Volumen der Gebärmutter im Zyklusverlauf verändert. Dieses Stören kann sich dann durch gefühlten Druck, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmierblutungen bei der Anwenderin bemerkbar machen. Nicht selten führen diese Begleiterscheinungen zu einer vorzeitigen Entfernung der Spirale, welche eigentlich als Langzeit-Verhütungsmittel ausgewählt worden war.


Weiterentwicklung der T-Spirale

Die Tatsache, dass die Standard-Größe der T-Spirale für die Gebärmutterhöhle zahlreicher Frauen schlichtweg zu groß ist, gab den Impuls für die Entwicklung der Kupferkette Gynefix®. Insbesondere zierliche Frauen haben häufig auch eine kleine Gebärmutter und können eine klassische T-Spirale beim Tragen manchmal spüren. Die Konstruktion der Kupferkette besteht aus kleinen Kupfergliedern, welche auf einem chirurgischen Faden aufgefädelt sind. Dieser Faden hängt flexibel in der Gebärmutter. Dieses Verhütungsmittel wird aufgrund des kleinen und flexiblen Designs gut vertragen. Von vielen Frauen wird berichtet, dass sie gar keine oder nur selten Nebenwirkungen verursacht. Bei der Kupferkette wie auch bei den Modellen der Goldspirale bleibt der weibliche Zyklus erhalten, sodass auf Wunsch eine Schwangerschaft direkt nach der Entfernung der Spirale wieder möglich ist.

 

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1 Profamilia. 1986. Verhütungsmethoden: Die Spirale. Zugriff unter: http://www.profamilia.de/fileadmin/publikationen/Reihe_Verhuetungsmethoden/spirale.pdf.
2 Museum für Verhütung und Abtreibung in Wien: www.muvs.org